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Eislocken oder Eis-Helices? Spiralförmige Eiszapfen am INM-Institut für Neue Medien
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Manchmal scheint der genius loci Strukturbildungen der besonderen Art zu emergieren. Gleich mehrfach in diesem Winter 2009 / 2010 gefroren an der Aussentreppe des Kulturbunkers spiralförmige Eiskristalle. Man könnte meinen, dass der Kontext des Ortes die Natur zu besonderen Anstrengungen verführt. Befinden sich doch auf dem Kulturbunker in der Schmickstraße in Frankfurt sowohl Künsterateliers und das Institut für Neue Medien, an dem u.a auch zu Musterbildungsprozessen geforscht wird.
Diashows Eiskristalle am INM im Winter 2009 /2010 ÜbersichtDez. ´09 | 17. Dez. ´09 | 18. Dez. ´09 | 19. Dez. ´09 | Jan. ´10 | 05. Jan. ´10 | 23.-25. Jan. ´10 | 31. Jan. ´10 | Feb. ´10 | 08.-10. Feb. ´10
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Eisspirale am INM vom 17.12.2009 | copyright INM
Eisspirale am INM vom 18.12.2009 | copyright INM
Eisspirale am INM vom 19.12.2009 | copyright INM
Eisspirale am INM vom 05.01.2010 | copyright INM
Eisspirale am INM vom 05.01.2010 | copyright INM
Eisspirale am INM vom 05.01.2010 | copyright INM
Eisspirale am INM vom 26.01.2010 | copyright INM
Eisspirale am INM vom 31.01.2010 | copyright INM
Kontext und Erklärungsversuche
Unseres Wissens nach sind derartige Helixartige Eiskristalle so noch nicht beschrieben worden. Wenn doch, so sind wir sehr gespannt auf ähnliche Bilder und neugierig auf Ihre Kontaktaufnahme! (mailto: office@inm.de)
Bedingungen der EntstehungLeider haben wir die exakten Rahmenbedingungen an den Tagen und Nächten der Entstehung der Kristalle nicht aufgezeichnet. Wir wissen jedoch, dass die Kristalle erst ab einer über mehrere Stunden andauernden Kältephase mit Temperaturen von weniger als minus 4 Grad Celsius beginnen zu wachsen. Bleiben die Temperaturen über Tage und Nächte unter minus 4 Grad Celsius, so wachsen die Kristalle ständig weiter. Je nach Querschnitt der Austrittslöcher erreichen sie eine Länge von bis zu 100 cm (!). Erstaunlicherweise können die Eiskristalle in alle Richtungen stabil wachsen. Wir haben Beispiele von senkrecht nach oben oder horizontal wachsenden Kristallen von Dutzenden Zentimetern Länge, die über mehrere Tage unverändert in ihrer Orientierung Bestand hatten. Die Drehrichtung der Eiskristalle scheint keine Präferenz zu haben. Es gibt Rechts- und Linksdrehende und zum Teil sogar Beispiele bei denen sich die Drehrichtung im Verlaufe des Wachstums umgekehrt hat.
DatenDie Eiskristalle wachsen aus Entlüftungslöchern am oberen Ende der senkrechten Verstrebungsrohre einer eisernen Aussentreppe. Der Durchmesser der Austrittslöcher beträgt zwischen ca. 0,8 und ca. 1,2 cm. Die Streben sind alle 105 cm hoch und haben einen Aussendurchmesser von ca. 3,8 cm bei einer Wandstärke von 0,3 cm. Die Streben sind unten und oben dicht verschweisst.
KristallwachstumWir vermuten, dass die senkrechten Rohre über die oben angeordneten und zudem nach oben orientierten Entlüftungslöcher bei Regen voll Wasser laufen, bzw. sich Kondenswasser in den Rohren ansammelt, sodass die Rohre gänzlich voll Wasser stehen. Gefriert das Wasser wird das Eis aus den Entlüftungsrohren nach aussen gepresst. Durch die Eisausdehnung werden die Spiralkristalle über einen längeren Zeitraum mit Nachschub versorgt. Warum allerdings de Eiskristalle als Helices oder Spiralen wachsen, ist uns zur Zeit noch nicht erklärbar.
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